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Kamakura 2 |
Der Hase-dera ist einer der großen buddhistischen Tempel in Kamakura. Der Tempel ist für seine Kannon-Statue aus massivem Holz bekannt, die Hase Kannon genannt wird. Kannon ist die Göttin der Barmherzigkeit. Der Tempel ist an einem Berghang errichtet. Die Gebäude liegen auf zwei Ebenen am Hang.
Auf dem Weg hinauf zur zweiten Ebene
befindet sich ein Inari-Schrein.
Hier findet man auch die Jizō-dō und hunderte kleine Jizō-Statuen. Diese
zeigen einen buddhistischen Mönch mit kahl geschorenem Schädel, der in der Hand
ein Wunschjuwel und/oder Pilgerstab hält. Oft wird Jizō auch als Kind
dargestellt. Jizō begleitet die Seelen auf ihrem Weg in die Unterwelt. Legenden
erzählen, wie er in die Hölle hinab steigt und die Sünder rettet. Daher findet
man die meisten Jizō-Statuen auch auf Friedhöfen. Jizō ist traditionell der
Schutzgott der Kinder, insbesondere der Kinder, die vor ihren Eltern sterben.
Seit den 1980er Jahren entwickelte sich ein Trend, ihn auch als Wächter der
Seelen der Mizuko (‚Wasserkinder‘), also von Totgeborenen,
Fehlgeburten und abgetriebenen Föten, zu verehren. Dies ist im Zusammenhang mit
einer damals wegen eines Verbotes von Antikonzeptiva verbreiteten
Abtreibungspraxis zu sehen. In der japanischen Mythologie sind Seelen von
ungeborenen oder totgeborenen Kindern unfähig, den mythologischen Fluss Sanzu
auf ihrem Weg zur Unterwelt zu überschreiten, sie verbleiben in einer Art
Zwischenwelt. Jizō soll diese nun finden und über den Fluss bringen.
Die Statuen haben oft Babylätzchen umgebunden. Diese werden von Eltern
umgebunden, die hoffen, dass Jizō ihre Kinder anhand dieses persönlichen
Besitzes (am Geruch) schneller findet. Auch wird oft Spielzeug dazugelegt.
Quellen (Auszüge):
https://de.wikipedia.org/wiki/Hase-dera_(Kamakura)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kshitigarbha
Was Jizo und die Wasserkinder mit Familienplanung
in Japan zu tun haben
| © Hans-Peter Grumpe |
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