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Libyen 16
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Leptis Magna

Leptis Magna (in Inschriften auch
Lepcis Magna, heute Lebda / لبدة / Labda) war eine antike Stadt in Libyen und
eine der drei Städte der Landschaft Tripolitanien in der Provinz Africa.
Leptis Magna befindet sich etwa 120 km östlich von Tripolis (bei al-Choms).
Innerhalb der großen Ruinenstätte sind der severische Triumphbogen, die Thermen,
das alte und neue Forum und das Theater aus römischer Zeit sehenswert. Auf der
gegenüber liegenden Seite der Wadi Lebdah liegen das sehr gut erhaltene und
wieder hergestellte Amphitheater und der direkt am Meer liegende Circus. Es
handelt sich um die größte erhaltene antike Stadt der Welt. 1911/1912 begannen
die Ausgrabungen unter italienischer Leitung. In dieser Zeit wurde auch der der
severische Triumphbogen rekonstruiert. 1982 wurde Leptis Magna von der UNESCO
zum Weltkulturerbe erklärt. Nur 5% der Stadtfläche wurden bisher ausgegraben.
Aufgrund der ungünstigen Winde, die aus der Wüste heiß und trocken und vom Meer
feucht und salzig über die Stadt wehen, zersetzen die freigelegten Teile der
Stadt jedoch, weshalb es Stimmen gegen das weitere Ausgraben der Stadt gibt.
Geschichte
Die Stadt war die erste Handelskolonie der Phönizier in Tripolitanien (8.
Jahrhundert v. Chr.). Sie geriet unter die Oberhoheit Karthagos und nach der
Eroberung durch Numidien unter die römische Herrschaft (46 v. Chr.). Im
Römischen Reich gewann Leptis Magna große Bedeutung und Wohlstand als
Handelszentrum für exotische Tiere aus Afrika, die über das Saharareich der
Garamanten geliefert wurden. Vor allem Löwen und Elefanten wurden für die
Zirkusspiele im ganzen Reich benötigt. Während der Auseinandersetzungen zwischen
Pompeius und Caesar kämpfte die Stadt gegen die Position von Caesar und wurde
nach dessen Sieg mit einem Tribut von 100.000 Hektolitern Olivenöl bestraft. In
Leptis Magna sollen in dieser Zeit bis zu 100.000 Menschen gelebt haben. Nachdem
die Stadt schon unter Trajan zur Kolonie erklärt wurde, verlieh Kaiser Septimius
Severus, der aus Leptis Magna stammte, das ius italicum, welches eine
weitgehende Befreiung von Abgaben bedeutete.
Im 3. Jahrhundert begann durch zunehmende Nomadeneinfälle der Niedergang der
Stadt. Zwar wurde sie unter Diokletian erneut zur Provinzhauptstadt ernannt,
doch verlor die Stadt nach der Eroberung durch die Vandalen (455) und durch die
Araber (647) an Bedeutung. Nachdem unter letzteren Oea/Tripolis zum neuen
Zentrum von Tripolitanien wurde, wurde die Stadt von der Bevölkerung aufgegeben.
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Rekonstruktion der Stadtanlage (Museum Leptis Magna), rechts die
Hadrians-Thermen |
