Mexiko 53


Tula

Tula (oft auch Tollán, genauer: Tollán Xicocotitlán) war das kulturelle Zentrum der Tolteken. Die Ruinenstätte liegt 65 km nordwestlich des heutigen Mexiko-Stadt im Bundesstaat Hidalgo und war zwischen dem 10. und dem 12. Jahrhundert nach Christus bewohnt.

Die Stadt
Das Zentrum Tulas bildet eine große Zone, die vorwiegend zu zeremonialen Zwecken genutzt wurde. Sie wird beherrscht von einer großen freien Fläche, um die sich drei Säulenhallen gruppieren. Das wohl bekannteste erhaltene Gebäude dieser Zone ist die Morgenstern-Pyramide (auch Tempel des Quetzalcoatl, Tempel des Tlahuizcalpantecuhtli oder Tempel B), auf deren Plattform eine Gruppe von fünf Meter hohen steinernen Kriegern steht, die ursprünglich wohl das Dach des Tempels getragen haben. Am Eingang stehen große Schlangen-Statuen. Auch das große Fries, auf dem Jaguare und Adler Menschenherzen fressen, ist heute noch zu sehen; ebenso wie in den Säulenhallen des Palastbezirkes noch Original-Gemälde erhalten sind. Um das Zeremonialzentrum herum liegen große Wohngebiete, die heute noch nicht vollständig erforscht sind.

Geschichte
Die Tolteken wanderten rund zweihundert Jahre nach dem Untergang Teotihuacáns in Zentralmexiko ein und fanden dort ein Machtvakuum vor. Im zehnten Jahrhundert stieg Tula zur vorherrschenden Macht in der Region auf, wahrscheinlich weil die Stadt die zuvor von Teotihuacán ausgebeuteten Obsidianlagerstätten unter Kontrolle bringen konnte. Andere wichtige Faktoren waren der Status als wichtiger Verkehrsknotenpunkt und hohe landwirtschaftliche Erträge. Auf dem Höhepunkt der Macht besaß Tula vermutlich rund 30.000 Einwohner und war das führende Zentrum der Obsidianverarbeitung. Ebenso zeigen Keramikfunde, dass kulturelle Verbindungen sowohl ins östliche Mesoamerika bestanden; sogar mehrfarbige Keramik aus dem heutigen Costa Rica wurde entdeckt. Jedoch währte die Blüte der Stadt nicht lange, denn die großen Wohnviertel wurden bereits Mitte des 11. Jahrhunderts zerstört. Wann das Zeremonialzentrum zerstört wurde, ist noch unklar, zumindest wurden Brandspuren entdeckt und auch Spuren absichtlich abgerissener Pyramiden.

Tula: Blick auf die sog. 'Morgenstern-Pyramide' (auch Tempel des Quetzalcoatl, Tempel des Tlahuizcalpantecuhtli oder Tempel B)
Tula: Blick auf die sog. 'Morgenstern-Pyramide' (auch Tempel des Quetzalcoatl, Tempel des Tlahuizcalpantecuhtli oder Tempel B)
Tula: Morgenstern-Pyramide (Tempel des Quetzalcóatl)  hinten, Pyramide C rechts
Tula: Morgenstern-Pyramide (Tempel des Quetzalcóatl) hinten, Pyramide C rechts
Tula: 5 m hohe Statuen toltekischer Krieger auf dem Tempel des Quetzalcóatl; sie trugen vermutlich das Tempeldach
Tula: 5 m hohe Statuen toltekischer Krieger auf dem Tempel des Quetzalcóatl; sie trugen vermutlich das Tempeldach
Tula: Statuen auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Statuen auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Statue auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Statue auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Statuen auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Statuen auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Stele auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Stele auf dem Tempel des Quetzalcóatl
Tula: Relief-Fries mit Tierdarstellungen - Jaguare und Adler fressen Menschenherzen
Tula: Relief-Fries mit Tierdarstellungen - Jaguare und Adler fressen Menschenherzen
Tula: Relief-Fries - Jaguar
Tula: Relief-Fries - Jaguar
Tula: Relief-Fries - Adler
Tula: Relief-Fries - Adler
Tula: Farbiges Relief-Fries
Tula: Farbiges Relief-Fries
Tula: Farbiges Relief-Fries
Tula: Farbiges Relief-Fries
Tula: Farbiges Relief-Fries
Tula: Farbiges Relief-Fries
Tula: Stele im Museum
Tula: Stele im Museum
Tula: Figur im Museum
Tula: Figur im Museum

 

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