Gewürze spielten im Europa des Mittelalters und
der frühen Neuzeit eine ebenso bedeutende wirtschaftliche und politische
Rolle wie heute das Erdöl. Sie waren extrem wertvoll, weil sie nicht nur zum
Würzen benötigt wurden, sondern auch als Konservierungsstoffe und Grundlage
für Arzneimittel.
Der Gewürzhandel, speziell aus Asien, war daher ein einträgliches Geschäft,
durch den zunächst vor allem arabische Staaten und die italienischen
Stadtstaaten, später auch die Kolonialmächte reich wurden und ihre
Monopolstellung auch mit Waffengewalt verteidigten. Die Erschließung der
Gewürzroute, des Seewegs von Europa zu den Inseln Hinterindiens ab dem 14.
Jahrhundert, war der Beginn der europäischen Expansion. Auf die Heilkraft
von Gewürzen wies schon im 12. Jahrhundert die "erste deutsche Ärztin"
Hildegard von Bingen in richtungsweisenden Abhandlungen hin. Die teuersten
Gewürze heute sind: Safran, gefolgt von Vanille und Kardamom. Früher war
Pfeffer so wertvoll, dass er mit Gold aufgewogen wurde. Die abschätzige
Bezeichnung Pfeffersack für einen reichen Menschen stammt aus dieser Epoche.
Zimt war ebenfalls sehr kostbar: 1530 verbrannte der Kaufmann Anton Fugger
die Schuldscheine Karls V. vor dessen Augen in einem Feuer aus Zimtstangen,
womit er seinen Reichtum demonstrierte.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%BCrz
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Die
Gewürzroute war der Seeweg von Europa nach Indien und zu den
Gewürzinseln Hinterindiens (Molukken), der im 15. und Anfang des 16.
Jahrhunderts von portugiesischen Entdeckern erschlossen wurde.
Die Route führte zunächst von Lissabon um das Kap der Guten Hoffnung nach
Ostafrika und über das Arabische Meer bis nach Goa, Calicut und Cochin an
der Malabarküste im Westen Indiens. Von dort aus führte sie um Indien und
Ceylon (Sri Lanka) herum über den Golf von Bengalen, durch die Straße von
Malakka, über die Sunda- und die Bandasee zu den Gewürzinseln, v.a. Ambon,
Tidore und Ternate.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%BCrzroute
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