JAKARTA, 2.
Januar (dpa). Ungeachtet verstärkter Armeepräsenz haben am Jahresanfang die
blutigen Unruhen zwischen Christen und Muslimen auf den ost-indonesischen
Molukken-Inseln weitere Menschenleben gefordert. Nach Angaben der
indonesischen Nachrichtenagentur Antara wurden an Neujahr auf der Insel Seram
15 Einwohner getötet. Damit wurden seit dem vergangenen Wochenende mehr als
fünfhundert Personen getötet. Das indonesische Militär hatte am Samstag
fünfhundert zusätzliche Soldaten auf die Molukken entsandt. Bei den Unruhen in
der Stadt Masohi auf der Insel Seram wurden die meisten Opfer durch Schüsse,
Messerstiche oder selbst gebaute Bomben getötet. Dutzende von Häusern und eine
Moschee gingen während der Unruhen in Flammen auf, Tausende von Einwohnern
flüchteten in Panik aus der Stadt. Die Armee hatte am Mittwoch die
Polizeigewalt übernommen und danach eine nächtliche Ausgangssperre über die
Molukken-Hauptstadt Ambon verhängt, um die Ausschreitungen einzudämmen. Die
Unruhen hatten abermals begonnen, nachdem am Sonntag vor einer Woche in Ambon
ein Christ einen muslimischen Jungen angefahren hatte. Die blutigen Krawalle
waren von Ambon und der Nachbarinsel Buru ausgegangen und hatten nacheinander
weitere Inseln des als Gewürzinseln bekannten Archipels erfasst.