Vorbemerkung


West-Papua - West-Neuguinea - West-Irian - Irian Jaya

Die Namen verwirren etwas - obwohl sie das gleiche Gebiet meinen. West-Neuguinea (auch Niederländisch-Neuguinea) hieß es zur Kolonialzeit. Die Indonesier nannten den Teil der Insel Irian, der 1973 bei der Eröffnung der Freeport-Mine von Suharto in "Irian Jaya" (Siegreiches Irian) umbenannt wurde. Nach dem Sturz Suhartos wurde die Provinz "Papua" genannt.

Papua fehlte mir bisher in meiner Indonesien-"Sammlung". Im Juli 2008 versuchte ich, einen kleinen Teil dieses riesigen Gebietes (ca. 1,2 fache Fläche Deutschlands!) zu erkunden. Dazu suchte ich mir Gegenden, die noch einigermaßen einfach zu erreichen waren. Spektakuläre Abenteuer waren also nicht zu erwarten. Ich nahm wieder, wie bereits auf mehreren Fahrten, meinen Freund Leo aus Bali mit, der als Organisator und Dolmetscher tätig war.

Dazu muss ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist, überhaupt vernünftige Informationen über Papua zu bekommen. Der einzige Reiseführer, den es speziell für Papua/Irian gab (Kal Muller: Irian Jaya Indonesian New Guinea, Periplus Adventure Guides, letzte Ausgabe 2001), wird nicht mehr aufgelegt (gebraucht z.T. für über 100,-$ angeboten). Ich besaß noch eine 3. Auflage von 1996, also nicht besonders aktuell, aber trotzdem brauchbar.

Genauere Informationen kann man nur 'vor Ort' bekommen, aber auch da oft nicht zufriedenstellend. Die Leute im Kantor Pariwisata (Tourismusbüro) in Biak waren sehr freundlich und hilfsbereit und stellten uns eine Reihe von Büchern zur Verfügung (leider nur auf indonesisch). Aber herauszubekommen, ob und wann es Flüge oder Schiffe zur Insel Numfor gibt, war ganz schön schwierig. Merpati fliegt offiziell zwei Mal pro Woche nach Numfor, aber nur bei gutem Wetter (und vermutlich wenn genug Passagiere da sind). Man konnte uns aber einen Tag vorher noch nicht sagen, ob der Flug denn nun stattfindet. Es gibt auch keine weitere Flugverbindung von Numfor nach Manokwari. Eine Fähre kommt normalerweise alle 3 Tage, aber wenn sie kaputt ist, kann es vorkommen, dass 4 Wochen kein Schiff fährt. In die Anggi-Berge flog laut Reiseführer (der von 1996) einmal pro Woche ein Flugzeug von Manokwari, vor Ort fand ich heraus, dass diese Flüge seit 4 Jahren nicht mehr stattfanden, weil die Landepiste versumpft war. Es wird aber daran gearbeitet, und angeblich soll man Ende des Jahres 2008 wieder fliegen können.

Die Infrastruktur ist sehr unterschiedlich. Biak ist verkehrstechnisch gut entwickelt, die Stadt Manokwari ebenfalls, aber schon die Strecke Manokwari - Ransiki an der Küste entlang hat ihre Tücken: z.T. ganz normale asphaltierte Straße, dann steht man plötzlich vor einem Fluss, der durchquert werden muss. Das wiederholt sich noch drei Mal. Ganz extrem ist dann die Strecke Ransiki - Anggi. Die ist nur mit dem Jeep oder zu Fuß zu bewältigen.

In vielen Berichten las ich, dass man in Papua überall eine polizeiliche Reisegenehmigung (Surat Jalan) benötige. Auch hier konnte man mir nirgendwo eine vernünftige Antwort geben. Ich habe jedenfalls nirgendwo ein "Surat Jalan" vorweisen müssen, obwohl ich mir extra in der Polizeistation Manokwari für die Anggi-Berge eins habe ausstellen lassen.

Papua ist relativ teuer im Vergleich zum übrigen Indonesien. Auto mit Fahrer kostet in Biak ca. 400.000 Rp. (ca. 30 €) pro Tag, der Benzinpreis war in Numfor doppelt so hoch (ca. 10.000 Rp./Liter) wie im übrigen Land.

In den meisten Gegenden gibt es auch ein Alkoholverbot! In Biak konnte man noch Genever im Supermarkt kaufen. Auf Numfor konnten wir nur leicht alkoholisierten Tuak (Palmwein) bekommen, in Manokwari gabs Alkohol nur auf dem Schwarzmarkt. Hier haben die Missionare (hauptsächlich die der amerikanischen Kirchen und Sekten) ganze Arbeit geleistet. Dafür kaut hier fast jeder Betelnuss, sogar schon die Kinder. Überall wird der rote Saft hingespuckt, und man sieht die Folgen an den Gebissen der Menschen. Ein Zahnarzt hätte hier wohl viel zu tun.

Ich entschied mich also für die Inseln Biak/Supiori, Numfor und den sogenannten "Vogelkop", die nordwestliche Halbinsel Papuas.

Quelle: Google Earth

Flugroute: Denpasar - Ujung Pandang (Makassar) - Biak

Biak wird täglich angeflogen (ca. 2½ Stunden Flugzeit von Ujung Pandang). Die Infrastruktur ist relativ gut (Straßen, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten), die Stadt selbst wirkt ruhig und kleinstädtisch.

Mit einem Auto erkundeten wir fast die gesamte Insel und einen kleinen Teil der mit einer Brücke verbundenen Nachbarinsel Supiori.

Von Biak nahmen wir die Fähre nach Numfor. Da von dort das nächste Schiff nach Manokwari erst eine Woche später wieder fuhr, ich aber nicht so lange warten wollte, blieb uns nichts anderes übrig als ein "Johnson" zu mieten. So nennt man Auslegerboote mit Außenbordmotor.

Von Manokwari ging es mit einem Bemo (Pritschenwagen) nach Ransiki, von dort mit einem Jeep in die Arfak-Berge nach Anggi zu den Seen Anggi Gita und Anggi Giji.

Für ausführliche Informationen bitte die Links aufrufen!


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