Sulawesi 25


Sangalla: Baumgräber für Kinder

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Baumgräber für Kleinkinder (Pasiliran); hier werden Kinder bestattet, die starben, bevor sie ihre Milchzähne bekommen haben. Sie wachsen sozusagen mit dem Baum in den Himmel.


"Neugeborene haben bis zum Erscheinen der ersten Zähne in vielen Kulturen noch einen besonderen Status der natürlichen Reinheit. Mit den Zähnen fehlt noch die damit assoziierte animalische Komponente des Menschen. Dieser Sonderstatus drückt sich auch darin aus, dass Totgeborene oder verstorbene Säuglinge örtlich getrennt von Erwachsenen bestattet werden.

Ein besonders schöner Brauch bei der Bestattung von Totgeburten und von Säuglingen, die vor ihrer Dentition verstorben sind, wird von den Toraja auf Sulawesi ausgeübt, soweit sie noch Anhänger der traditionellen "Religion der Ahnen", aluk to dolo, sind. Die Leichen dieser Kinder werden "der reinen Natur zurückgegeben".

Sie werden im Inneren lebender Bäume bestimmter Arten bestattet (pohon pasiliran). Hierzu wird eine Höhlung in den Stamm gestemmt. Nachdem die in Zeremonialtücher gewickelte kleine Leiche darin beigesetzt ist, wird die Öffnung mit einem Deckel aus den Fasern der Arenpalme (Arenga pinnata) und mit Eisenholznägeln (von Eusideroxylon zwageri) verschlossen..... Nach mehreren Jahren hat der Baum durch sein Dickenwachstum die Öffnung von den Seiten her überwallt. Zuletzt ist nur noch eine senkrechte Narbe in der Rinde zu sehen. Früchte dieser Bäume dürfen nicht gegessen werden, denn das wäre Kannibalismus (Zahorka 1989)......"  (
aus: zahnärztliche mitteilungen 16/2001, Seite 40)

(http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/16_01/pages2/zmed2.htm)


Sangalla: Gehöft

Gehöft in Sangalla

Spielende Kinder


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