Sulawesi 70


Sago-Gewinnung und Tuak zwischen Palopo und Masamba

Sagopalmen im sumpfigen Dschungelgebiet Sagopalmen-Arbeiter Wässerungsvorrichtung für die Sagogewinnung
    Wässerungsrinne für Sago
Auf dem Boden setzt sich das Sagomehl ab Wässerungsvorrichtung für die Sagogewinnung Das fertige Mehl, verpackt in Palmblätter
Auf dem Boden setzt sich das Sagomehl ab   Das fertige Sago wird in Palmblätter verpackt und so zum nächsten Markt transportiert

http://de.wikipedia.org/wiki/Sagopalme:   ".......Die Arten der Gattung Metroxylon gehören zu den so genannten Echten Sagopalmen. Sie erreichen ein Alter von ca. 15 Jahre. Junge Sagopalmen wachsen strauchartig und haben dornenreiche Blätter.

Sagopalmen werden bis 12 m hoch und haben einen Stamm mit 150-100 cm Durchmesser. Die teilweise stachelige Rinde ist etwa 6 cm dick. Die nach innen folgende Gefäßbündelschicht umschließt ein bis 80 cm dickes stärkehaltiges Mark, aus dem das Sago gewonnen wird.

Die Sagopalmen sind hapaxanth, d. h. sie blühen nur einmal am Ende ihres Lebens mit einem endständigen armleuchterartigen Blütenstand. Die Rispe trägt zahlreiche Blüten. Werden sie nicht genutzt und damit gefällt bildet die Palme pflaumengroße Früchte.

An der Sproßspitze tragen sie eine Rosette mit 4-6 m langen Fiederblättern mit schenkelstarken Stielen. An der Stammbasis sind ausläuferartige, Schößlinge ausgebildet, die Wurzeln austreiben. Diese Schößlinge dienen der vegetativen Vermehrung.

Neben M. sagu gibt es weitere Sagopalmen, aus denen Stärke gewonnen wird, die jedoch geringere Qualität aufweist....."

Standort
Sagopalmen wachsen in sumpfige Gelände, besonders im Küstenbereich und landeinwärts an Flußläufen bis zu 700 m ü. NN. Feuchtwarmes Klima mit gleichmäßig hoher Wärme und Luftfeuchtigkeit sind ebenso kennzeichnend für den Standort wie ihr hoher Lichtbedarf. Sie werden stehen deshalt relativ frei. Plantagen sind selten.

Verbreitung
Die Gattung Metroxylon hat ihre Heimat im indomalayischen Gebiet. Ihr Vorkommen beschränkt sich streng auf die Tropen und erstreckt sich auf einen Gürtel von 10° nördl. und südl. Breite im südostasiatischen Raum.

Inhaltsstoffe
Palmsago enthält 13-16 % Wasser, 80-85 % Stärke, 0,6 % Eiweiß und 0,6 % Fett.

Anbau und Verwendung
Die Ernte von Palmsago beginnt kurz bevor die Bäume blühen. Dabei werden die Palmen gefällt, anschließend entblättert und in Stücke von 1-2 m Länge zerlegt. Spitze und Basis werden verworfen.

Danach spaltet man die Rinde längs auf und hebt sie vom weißen Zentralmark ab. Die Rinde dient anschließend als Unterlage für die Gewinnung des Markes.

In tagelanger Arbeit zerkleinern die Eingeborenen das Mark mit Meißelhämmern zu einem Pulver. Dieses wird dann mit Wasser ausgeknetet. Die Stärke, die in milchiger Flüssigkeit suspendiert, fließt in den kahnartigen Rindenwannen ab und setzt sich als Rohsago der anschließend in Palmenblättern zu Bündeln verpackt und über Feuer getrocknet wird. Das auf diese Art gelagerte Rohsago kann über viele Wochen aufbewahrt werden.

In dieser Form decken die Eingeborenen ihren Eigenbedarf an Stärke, auch wenn deren Anteil am Rohsago nur 50 % beträgt. Der Rest besteht aus Zellwandbestandteilen und wirkt als Ballaststoff bei der Ernährung. Rohsago wird von den Eingeborenen auch als Ware getauscht. Aus einem Palmenstamm können ca. 200 kg Rohsago gewonnen werden.

Für den Export wird der Rohsago mehrfach gewaschen, an der Sonne getrocknet, zerkleinert und zu runden Sagokörnern verarbeitet. In manchen Betrieben streicht man dazu den feuchten Stärketeig durch Siebe bestimmter Porenweite. Die durchtretenden Partikel fallen auf heiße Platten, die sich ständig schaukelnd bewegen und so die Partikel zu rundlichen Körnern rollen und gleichzeitig trocknen.

Im Handel wird zwischen mehreren Sagosorten unterschieden:

Palmsago aus Sagopalme
Portlandsago aus Tarostärke
Tapioka- oder Perlsago aus Stärke von Maniok oder Batate
Deutscher Sago oder Kartoffelsago aus Kartoffelstärke.
Sagopalmen dienen auch als Baumaterial. Aus den Blattstielen werden auf manchen Inseln Wände gebaut, mit den Blattwedeln werden Dächer gedeckt, die bis zu 5 Jahre dicht bleiben sollen. Die Samen werden als Knöpfe verwendet.

Volkskunde und Namensherkunft
Der papuanische Name „Sago“ bedeutet so viel wie Brot, denn die Stärke dieser Palmen liefert auf vielen Inseln das Mehl für Brot und Fladen. Marco Polo brachte den ersten Sago im Jahre 1280 nach Europa. Er berichtete von diesen Palmen und ihrer Bedeutung als wichtiger Volksnahrung. Im 16. Jahrhundert brachten die Portugiesen Sago in den Handel. Heute ist Sago vor allem für Singapur ein wichtiger Exportartikel. Der Name "Metroxylon Rumphii" leitet sich her von Georg Eberhard Rumpf gen. Rumphius (1628 - 1702), der in Hanau geboren in niederländischen Diensten unter anderem als Statthalter und Naturforscher wirkte und Metroxylon erstmals botanisch beschrieb....."


Ein weiteres Produkt des Dschungels ist der Saft der Zuckerpalme (Arenga pinnata). Aus dem vergorenen Saft wird leicht alkoholisierter Tuak oder Palmwein gewonnen, der oft weiter zu Arrak (Schnaps)  destilliert wird.

     

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