Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Kirche_%28Bra%C5%9Fov%29:
Die Schwarze Kirche befindet sich in Braşov (dt.: Kronstadt), im Landesteil
Siebenbürgen, Rumänien. Sie stellt im Altstadtzentrum mit dem alten Rathaus das
wichtigste historische Bauwerk dar. Die Schwarze Kirche, eine ehemals der
Heiligen Jungfrau Maria geweihte hochgotische Hallenkirche, ist der bedeutendste
gotische Kirchenbau Siebenbürgens und Südosteuropas. Ihren Name trägt die
Schwarze Kirche aufgrund eines großen Stadtbrandes aus dem Jahr 1689, der von
der Kirche nur noch die geschwärzten Mauern stehen ließ. Sie ist seit der
Reformation der kronstädter Siebenbürger Sachsen durch Johannes Honterus eine
evangelische Kirche.
Der Vorgängerbau ist eine romanische Basilika aus der Gründung Kronstadts durch
den Deutschen Orden ab 1211. Nach deren Zerstörung durch den Mongolensturm von
1241, wurde diese als gotische Hallenkirche wieder aufgebaut. Der Bau begann im
Jahr 1383, die Fertigstellung erfolgte um etwa 1480.
Mitte des 16. Jahrhunderts war die Schwarze Kirche das Zentrum der
siebenbürgisch sächsischen Reformation unter Honterus.
1689 lagerten österreichische Truppen in der Stadt. Unter ungeklärten Umständen
entfachte sich ein Brand, der sich zu einer riesigen Feuersbrunst ausbreitete,
die den Großteil der Stadt in Schutt und Asche legte. Hierbei brannte auch die
Marienkirche völlig aus. Das Feuer überstanden nur die schweren
eisenbeschlagenen Eichenportale und ein Fresko über einem Seiteneingang (die
sog. Schwarze Madonna). Alle anderen Einrichtungsgegenstände wurden ein Raub der
Flammen. Die mittelalterlichen Gestühle, die Bänke, die Kanzel, der Altar, die
Orgel, die Meßbücher, die Epitaphien verbrannten - selbst der Bildschmuck der
Grabsteine zerbröselte in der Hitze. Ebenso brannte auch der Turm völlig aus.
Die Glocken der Kirche stürzten halb geschmolzen aus ihrem Gebälk.
Mehr als 80 Jahre überragten die rauchgeschwärzten Ruinen der gotischen
Marienkirche die Stadt bevor das Gebäude in annähernd alter Gestat wieder
hergestellt war.
Die Schwarze Kirche mit Honterusdenkmal von Harro MagnussenVor dem 2. Weltkrieg
wurden Restaurationsarbeiten an der Kirche durchgeführt, die jedoch durch
ersteren unterbrochen wurden. Die letzte Phase großer Restaurierungen begann
1969. Bei diesen Arbeiten wurden die meisten äußeren Mauersteine, die schon sehr
angegriffen waren, ersetzt (eine Dokumentation darüber befindet sich im
Kircheninnernen). Die verwitterten Fialen blieben jedoch unverändert.
Besonderheiten
Eindrucksvoll sind neben der Größe (Turmhöhe 65 m, Dachfirst 42 m, Länge 90 m),
die große mechanische Orgel (3993 Pfeifen) und die sechs Tonnen schwere Glocke.
Bis 1914 befanden sich sechs Glocken im Turm, von denen drei für Kriegzwecke
requiriert und eingeschmolzen wurden. Die verbliebenen drei befinden sich noch
an Ort und Stelle. Allerdings sei erwähnt, daß der Turm für eine gotische Kirche
dieser Dimension recht niedrig ist. Dies ist jedoch den relativ häufigen Erbeben
in der Region geschuldet. Dennoch ist die Schwarze Kirche in Gesamtheit das
größte Bauwerk das von den Siebenbürger Sachsen im mittelalterlichen
Siebenbürgen je geschaffen wurde.
Erwähnenswert ist ebenso die größte europäische Sammlung orientalischer
Teppiche, die sich innerhalb der Kirche befindet. Die ansässigen siebenbürgisch
sächsischen Kaufleute brachten diese von ihren Handelsreisen aus Kleinasien mit
und schenkten sie der Kirche. So sammelte sich über Jahrhunderte eine erhebliche
Menge feingearbeiteter anatolischer Teppiche an.
Bemerkenswert sind auch die beiden Turmuhren in etwa 30 Metern Höhe. Sie sind
mit bunten Fresken verziert und weisen lateinische Sinnsprüche auf:
Verbum Domini manet in aeternum zu dt. Das Wort des Herren währet ewiglich
Sic transit Gloria Mundi zu dt. So vergeht der Ruhm der Welt
Die Schwarze Kirche ist der bedeutendste Sakralbau zwischen Wien und
Konstantinopel und die größte und südöstlichste gotische Hallenkirche in diesem
Teil Europas.
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Da es verboten war, in der Kirche zu fotografieren, weise ich auf die Fotogalerie der Honterus-Gemeinde hin.
copyright © Hans-Peter Grumpe |