Kirchenburgen - Wehrkirchen

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenburg

Kirchenburgen sind eine besondere Bauform von Kirchen, die neben der Religionsausübung auch als Rückzugs- und Verteidigungsbau von den jeweiligen Dorf- oder Ortsbewohnen genutzt wurden. Von einer Kirchenburg spricht man, wenn die Kirche von eigenen Verteidigungsanlagen, etwa Mauern und Türmen, umgeben ist. Eine mit vergleichsweise einfachen Wehrvorrichtungen ausgestattete Kirche nennt man dagegen Wehrkirche, wobei die Begriffe aber häufig durcheinander gebracht und nicht ganz klar getrennt werden können.


Baugeschichte der Wehrkirchen
Die Kirche ist dabei von einer wehrhaften Mauer umgeben, die mit Wehrgängen und Wehrtürmen ausgestattet ist. Sie sind eine Sonderform bzw. Weiterentwicklung der Wehrkirchen, deren Verteidigungsmauern gleichzeitig die Kirchenmauern sind. Allerdings werden die Begriffe häufig synonym verwendet, und der Übergang ist fließend.

Besonders häufig findet man Kirchenburgen in Franken, Südfrankreich und Siebenbürgen. Insbesondere in Siebenbürgen, einem historischen deutschen Siedlungsgebiet in Rumänien, gibt es weit über hundert Kirchenburgen, von denen 1993 sieben zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Erbaut und instandgehalten wurden sie, um sich gegen die immer wiederkehrenden Türkeneinfälle zu verteidigen.

Die Kirchenburganlagen entstanden im späten Mittelalter. Die Dörfler hatten im Gegensatz zu den Städtern nicht das Geld, um Wehranlagen rings um das Dorf zu errichten. Sie waren aber nicht minder den kriegerischen Auseinandersetzungen ihrer Landesherren und damit auch Überfällen und Plünderungen ausgesetzt. Auch größere Räuberbanden waren eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Die Kirche, oft der einzige Steinbau im Ort, war am ehesten geeignet, um sich darinnen zu verteidigen. So entstanden die unterschiedlichen Formen befestigter Kirchen, von der mit Speichern umgebenen Kirche, in der man eine mehrtägige Belagerung aushalten konnte, über einfache Wehrkirchen bis zur Kirchenburg.


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