Usbekistan 8


Chiwa 1:

Chiwa (usbekisch Xiva, Aussprache Chiwa) ist eine Oasenstadt im Nordwesten Usbekistans in der Provinz Xorazm mit 55.568 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Die Stadt liegt westlich des Amudarja an der alten Seidenstraße. Sie besitzt Textilindustrie (unter anderem Teppiche) und historische Bauten. Chiwa war ehemals Hauptstadt des Khanats Xiva in Choresmien.

 

Geschichte
Geschichtlich kam der Stadt durch ihre Lage am Verbindungsweg zwischen Indien und Europa stets eine strategische Bedeutung zu. Im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet, wurde Chiwa 712 im Laufe der islamischen Expansion von arabischen Streitkräften erobert, was zur Verbreitung des Islam führte.
Im 10. Jahrhundert war Chiwa bereits eine bedeutende Handelsstadt in Choresm. Der arabische Reisende und Geograph Maqdisi, der das Land im gleichen Jahrhundert bereiste, schrieb: „Chiwa liegt am Rande der Wüste. Es ist eine große Stadt mit einer bedeutenden Freitagsmoschee“.
1220 eroberten die Heerscharen Dschingis Khans und 1388 diejenigen Timur Lenks die Stadt. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Chiwa Hauptstadt des 1511 in Choresmien gegründeten Khanat Chiwa, dem Nachfolgestaat des alten historischen Reiches Choresm.
Bei den häufigen Belagerungen wurden die Befestigungsanlagen der Stadt häufig zerstört. Letztmalig geschah dies im Jahre 1740, als Chiwa vom persischen Schah Nadir erobert und das Khanat für kurze Zeit Bestandteil des Perserreiches war.
Aufgrund der Entdeckung von Gold am Oxusufer in der Regierungszeit Peter I. von Russland (1682-1725) startete eine bewaffnete 4.000 Mann starke Handelsexpedition in das Gebiet unter Führung von Prinz Bekowitsch-Tscherkasski. Als sie den Khan erreicht hatten, lagerten sie in angeblich friedfertiger Absicht, überfielen dann aber die Einwohner, töteten sie und verließen die Stadt. Peter der Große, der in Kriege mit dem Osmanischen Reich und Schweden verwickelt war, unternahm nichts.
Zar Paul I. von Russland unternahm ebenfalls einen Versuch, die Stadt zu erobern, scheiterte aber und musste sich zurückziehen. Zar Alexander I. ließ der Stadt Ruhe, die Zaren Alexander II. und Alexander III. unternahmen erneut verschiedene Eroberungsversuche.
Im Jahre 1873 schließlich wurde Chiwa von russischen Truppen eingenommen. Seit 1924 war die Stadt Teil von Usbekistan innerhalb der Sowjetunion, seit 1991 gehört sie zum souveränen Staat Usbekistan. 1997 feierte Usbekistan das 2.500-jährige Bestehen der Stadt Chiwa.


Satellitenbild der Altstadt Chiwas (Google Earth) - Norden ist rechts

Sehr schön ist die Stadtmauer zu sehen


Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die zahlreichen Baudenkmäler aus der glanzvollen Vergangenheit der Stadt, besonders der Palast Tasch-Hauli, ein Meisterwerk der orientalischen Architektur.
Seit 1967 ist Chiwa Museumsstadt, seit 1990 steht die Altstadt Itchan-Kala unter Schutz der UNESCO und gehört damit zum Weltkulturerbe der Menschheit.

Itchan-Kala ist die ummauerte Altstadt der usbekischen Oasenstadt Chiwa. Im Jahr 1990 wurde Itchan-Kala beim UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Die Altstadt enthält mehr als 50 historische Monumente und 250 Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Vereinzelte Bauten sind noch wesentlich älter, so die Moschee Djuma, die im 10. Jahrhundert errichtet wurde und von 1788 bis 1789 neu errichtet wurde. Spektakulär sind die mit Zinnenornamenten verzierten Ziegelmauern und die vier Eingangstore, wo sich jeweils eines an jeder Seite der rechteckigen Festung befindet.
Es wird angenommen, dass das Fundament aus dem 10. Jahrhundert stammt. Die zehn Meter hohe Festungsmauer stammt hingegen aus dem 17. Jahrhundert.
 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Chiwa und http://de.wikipedia.org/wiki/Itchan-Kala


 

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