Vietnam 45: My Lai


My Lai (Son My)

Massaker von My Lai
Das Massaker von My Lai ist das bekannteste der amerikanischen Einzelverbrechen in Vietnam:
Am 16. März 1968 überfiel eine Einheit der US-Armee unter Leitung von Lieutenant William Calley und Sergeant Walter Faber das der Kollaboration mit den Nordvietnamesen verdächtigte südvietnamesische Dorf My Lai.
In wenigen Stunden wurden etwa 400 bis 500 Zivilisten beider Geschlechter und aller Altersstufen ermordet, einige Bewohner vergewaltigt und gefoltert und das Dorf danach niedergebrannt. Die massakrierten Einwohner wurden der Summe getöteter „VietCong“-Kämpfer hinzugerechnet. Kaum ein Soldat verweigerte den Befehl. Lediglich der Hubschrauberpilot Hugh Thompson junior rettete einige Frauen und Kinder, indem er den GIs damit drohte, seinen Bordschützen mit dem MG auf sie feuern zu lassen. Danach evakuierte er die Zivilisten.
Am 5. Dezember 1969 wurde im Life-Magazin ein ausführlicher Artikel über das Massaker von My Lai veröffentlicht: Die Weltöffentlichkeit reagierte schockiert. Der Journalist Seymour Hersh, der die Umstände der Tragödie recherchiert hatte, bekam 1970 für seine Reportage den Pulitzer-Preis verliehen.
Erst Jahre später wurde nach massivem Druck der Kriegsgegner das Verbrechen in den USA offiziell zur Kenntnis genommen. Lediglich William Calley wurde 1971 zu lebenslanger Haft verurteilt, die Strafe aber auf 20 Jahre verkürzt. Er hatte das Verbrechen damit gerechtfertigt, seiner Auffassung nach gemäß den Befehlen seines Captains Medina gehandelt zu haben. Nach dreijähriger Haftverbüßung wurde er nach Anweisung Präsident Nixons unter „Hausarrest“ gestellt und noch im selben Jahr als Folge des öffentlichen Drucks begnadigt. Calley hat sich bis heute nicht für das Massaker entschuldigt.
Heute weist eine Mahn- und Gedenkstätte auf die damaligen Vorkommnisse hin.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg#Massaker_von_My_Lai

            https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_M%E1%BB%B9_Lai

Vor 50 Jahren - Das Massaker von My Lai: Deutschlandfunk 15.3.2018 oder hier

 


 


Mosaik: Das Bild passt sich der Seitengröße an *


 

Die Gedenkstätte wurde an der Stelle des zerstörten Dorfes errichtet. Ich hatte das Glück, von einem Mann geführt zu werden, der das Massaker als 13jähriger überlebt hatte. Seine Eltern waren zu der Zeit nicht im Dorf, nur seine Großeltern und zwei Geschwister. Als die amerikanischen Soldaten kamen, versteckte er sich im Reisfeld, z.T. kroch er unter die Kühe, die er vorher herausgetrieben hatte. Als die Amerikaner abzogen, war das Dorf zerstört und seine Angehörigen tot.

Es gab ein Denkmal im typisch sozialistischen Stil. Viel eindrucksvoller war für mich das große Mosaik an einer Mauer, in dem die Angst und das Grauen, die Bedrohung aus der Luft und das Massaker dargestellt waren. An der Stelle der zerstörten Häuser stand jeweils ein Grabstein mit den Namen und dem Alter der dort getöteten. Ein kleines Museum zeigte Überreste aus dem Dorf und Fotos. Eine große Namenstafel erinnerte an die Ermordeten.

Unter den 504 Toten waren u.a. 173 Kinder (darunter 56 Säuglinge), 182 Frauen (17 davon schwanger) und 60 über 60 Jahre alte Männer.

 

 

My Lai Gedenkstätte: Denkmal My Lai Gedenkstätte: Mosaik
Denkmal im sozialistischen Stil

 

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Mosaik

 

My Lai Gedenkstätte: Grabstein My Lai Gedenkstätte: Gedenkstein für 170 Ermordete My Lai Gedenkstätte: Häuser-Grabsteine
Hier starb eine Mutter (42 Jahre) mit ihren Kindern: 13, 10, 7 und 5 Jahre

 

An diesem Graben wurden 170 Menschen ermordet

 

Jeder Stein symbolisiert ein Haus
My Lai Gedenkstätte: Gedenktafel mit den Namen der Ermordeten My Lai Gedenkstätte: Museum My Lai Gedenkstätte: Ich mit einem Überlebenden des Massakers
Die Namen aller Ermordeten Im Museum Ein Überlebender des Massakers (s.o.) und ich.
     

© Hans-Peter Grumpe

Bilder mit * wurden 2021 hinzugefügt

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