Vietnam 71: DMZ - 17. Breitengrad


Am 17. Breitengrad, der ehemaligen Grenze zwischen Nord- und Südvietnam

 

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Zitat und Karte aus: Cummings/Robinson - Vietnam, Laos, Kambodscha (Traveller Handbuch) Berlin 1991 S.350 + 353:

"DMZ UND UMGEBUNG
Von 1954 bis 1975 diente der Ben Hai-Fluß als Demarkationslinie zwischen der Republik Vietnam (Südvietnam) und der Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam). Die Entmilitarisierte Zone (Demilitarized Zone = DMZ) umfaßte ein Gebiet von jeweils 5 km auf beiden Seiten der Demarkationslinie.
Der Gedanke, Vietnam zu teilen, hatte seinen Ursprung in einer Reihe von Abkommen, die zwischen den USA, Großbritannien und der Sowjetunion auf der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 abgeschlossen wurden. Aus logistischen Gründen bestimmten die Alliierten, daß sich die japanischen Besatzungstruppen südlich des 16. Breitengrads den Briten und nördlich dieser Linie der Nationalchinesischen (Kuomintang) Armee unter Chiang Kai-chek ergeben sollten.
 

Im April 1954 schlossen die Regierung Ho Chi Minhs und Frankreich in Genf einen Waffenstillstand, der u.a. die Schaffung einer entmilitarisierten Zone am Fluß Ben Hai vorsah. Das Abkommen legte ausdrücklich fest, daß die Teilung Vietnams in zwei Zonen nur vorrübergehend sei und daß die Demarkationslinie keine politische Grenze darstelle. Als aber die für Juli 1956 geplanten allgemeinen Wahlen nicht stattfanden, war die Teilung Vietnams in zwei Staaten perfekt, wobei der Fluß Ben Hai, der fast genau am 17. Breitengrad verläuft, de facto die Grenze darstellte.
Während des Vietnamkriegs war das Gebiet südlich der DMZ Schauplatz einiger der blutigsten Schlachten des Konflikts. Dong Ha, Quang Tri, Con Thien, Camlo, Camp Carroll, the Rockpile, Khe Sanh, Lang Vei, das Ashau-Tal, Hamburger Hill - diese Namen wurden in den USA fast schon zu geläufigen Begriffen, als die Amerikaner Jahr für Jahr jeden Abend ihre tägliche Dosis Krieg in Form von Fernsehbildern und Verlustzahlen verabreicht bekamen.

Seit 1975 sind 5000 Menschen in der DMZ und Umgebung durch Minen und anderes Kriegsmaterial verletzt worden oder zu Tode gekommen.
Trotz des hohen Risikos graben verarmte Bauern heute noch nach Metallresten, die sie als Schrott verkaufen. Die Einheimischen bekommen den Gegenwert von 2.5 US Cents (!) für ein kg Stahl, 38 Cents für ein kg Aluminium und 77 Cents für ein kg Messing. Ein Großteil des Metalls wird nach Japan verkauft.
Die alte DMZ erstreckt sich von der Küste nach Westen bis zur laotischen Grenze; der National Highway 9 (Quoc Lo 9) verläuft mehr oder weniger parallel zur DMZ. Der Ho-Chi-Minh-Pfad (Duong Truong Son), der sich in Wirklichkeit aus einer Reihe von Straßen, Wegen und Pfaden zusammensetzt, führte von Nordvietnam nach Süden durch das Truong Son-Gebirge und Westlaos; im rechten Winkel zum National Highway 9. An diesem errichteten die Amerikaner eine Reihe von Stützpunkten, um Infiltrationen und das Eindringen von Truppen und Material über den Ho-Chi-Minh-Pfad zu vereiteln. Darunter waren von Ost nach West: Cua Viet, Gio Linh, Dong Ha, Con Thien, Cam Lo, Ca Lu, Camp Carroll, the Rockpile, Khe Sanh Combat Base und Lang Vei......"


 

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