Armenien 29 |
Chor Virap (armenisch Խոր Վիրապ,
„tiefes Verlies“) ist ein armenisches Kloster, das zwischen den Städten
Artaschat und Ararat in der Provinz Ararat ca. 40 km südlich von Eriwan
unterhalb des Berges Ararat liegt.
Der Legende zufolge soll König Trdat III. im Jahre 298 n. Chr. auf der kleinen
Anhöhe inmitten der Ebene des Araxtals Gregor den Erleuchter (Grigor
Luisavoritsch) in eine Höhle einsperren und ihn dort 13 Jahre lang gefangen
hielt, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Da die Folter Gregor nicht
beugen konnte und dieser den König von einer als unheilbar angesehenen Krankheit
heilte, ließ sich Trdat III. im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier
– als erstes Volk in der Geschichte – das Christentum als Staatsreligion
annahmen.
Der Hügel von Chor Virap ist auch die Stelle, an der ca. 180 v. Chr. die alte
armenische Hauptstadt Artaschat durch Artaxias I., den Begründer der Dynastie
der Artaxiden, errichtet wurde.
Heute steht auf der Anhöhe ein kleines Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das aus
der Muttergottes-Kirche (Surb Astvazazin) von 1661 und der St.-Georg-Kapelle (Surb
Gevork) besteht. In dieser befinden sich zwei Löcher im Boden, durch die man in
die Höhlenzelle, in der Gregor gefangen gehalten worden sein soll, sowie in eine
ähnliche unterirdische Zelle hinabsteigen kann.
Die genannten Ereignisse reichen eigentlich schon aus, um die Bedeutung zu
erklären, die das Kloster für die Armenier besitzt. Die Ereignisse zu Beginn des
20. Jahrhunderts verliehen ihm jedoch noch zusätzliche Bedeutung. Die endgültige
Grenze zwischen der Türkei und der Sowjetunion (bzw. Armenischen SSR) wurde
nämlich unweit des Klosters gezogen. Somit wurde Chor Virap zu der heute dem
Ararat, dem Nationalsymbol der Armenier, der der Türkei zugeschlagen wurde, am
nächsten liegenden Stelle auf armenischem Gebiet. Wenn die Wetterbedingungen es
zulassen, bietet sich vom Kloster aus einer der schönsten Blicke auf diesen
Berg.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Chor_Virap
Satellitenfoto: Google Earth
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Ararat:
Der Berg Ararat, auch Großer Ararat (aus dem Hebräischen, entstanden aus
assyrisch Urartu; kurdisch Çiyayê
Agirî / Shaxi Ararat, türkisch Büyük Ağrı Dağı,
armenisch Մասիս / Masis oder Արարատ / Ararat) ist ein ruhender Vulkan im
Ararathochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien und dem Iran. Er ist
mit 5.165 Meter über dem Meeresspiegel der höchste Berg der Türkei. Der
kurdische Name, Çiyayê Agirî, bedeutet „der feurige Berg“ (agir = Feuer, çiya =
Berg). Der kleinere Nachbarberg, der Kleine Ararat (türk. Küçük Ağrı Dağı), ist
3896 m hoch.
Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah gelandet sein (Gen 08,04
EU). Die Vulgata spricht hierbei von den montes Armeniae, also den „Bergen
Armeniens“, was in der Nova Vulgata in montes Ararat, „Berge von Ararat“,
korrigiert wurde. Anerkannte wissenschaftliche Belege für diesen Bericht fehlen
allerdings. Der Koran gibt den Cudi Dağı als Landeplatz an.
Auch wenn der Ararat in der Türkei liegt, ist er das Nationalsymbol der Armenier
und ist im Wappen Armeniens abgebildet und früher im Staatswappen der
Armenischen SSR. Die Türkei protestierte mit dem Hinweis, dass der Berg auf
türkischem Territorium liege und deshalb nicht von Armenien oder der Sowjetunion
vereinnahmt werden dürfe. Der sowjetische Außenminister Gromyko konterte später
mit dem Hinweis, dass im Gegensatz dazu die Türkei den Mond bzw. eine Mondsichel
in der Flagge führe, obwohl weder der Mond noch ein Teil davon zur Türkei
gehörten. (Das sowjetische Unionswappen zeigte übrigens eine Weltkugel unter
Hammer und Sichel.)
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ararat
Satellitenfoto: Google Earth