Armenien 28 |
Der Sewansee ist mit 940 km² (ca. 78
km lang und 56 km breit; fast doppelt so groß wie der Bodensee) nicht nur der
größte Süßwassersee Armeniens, sondern auch der größte des Kaukasus und mit
seiner Höhe von etwa 1900 m über dem Meeresspiegel einer der größten
Hochgebirgsseen der Welt. Der Sewansee, der von rund 30 Flüssen gespeist wird,
liegt in der Provinz Gegharkunik im Osten Armeniens, unweit der Grenze zu
Aserbaidschan.
Die Region um den Sewansee ist geschichtsträchtig: Es wurden aufwendige
Bestattungsplätze aus der Bronzezeit entdeckt. Die Urartäer gaben dem See seinen
Namen. Das urartäische Wort Suina bedeutet so viel wie „Land des Sees“ bzw. „des
Wassers“. Von den alten armenischen Königs- und Fürstenfamilien zeugen die
vielen um den See errichteten Kirchen und Klöster. Die osmanischen Machthaber
nannten den Sewansee „Gökcay“, was „himmelblaues Wasser“ bedeutet.
Umweltprobleme
Die enorme Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Armenischen SSR
erforderte extensive Bewässerungsmaßnahmen. Der Sewansee, rund doppelt so groß
wie der Bodensee, ist das einzige große Wasserreservoir im Südkaukasus. Er wurde
für groß angelegte Bewässerungsprogramme ausgebeutet und sein Pegel sank
bedrohlich (um ca. 20 m !). Verantwortlich dafür war derselbe Ingenieur, der für
die Verlandung des Aralsees verantwortlich war. In den achtziger Jahren drohte
der See ganz aus dem ökologischen Gleichgewicht zu geraten. Erst in den letzten
Jahren konnte der Wasserspiegel durch eine verstärkte Wasserzufuhr aus Flüssen
anderer Gegenden wieder leicht angehoben werden. Im Zeitraum vom März 2005 bis
zum März 2006 stieg der Wasserspiegel um 39 cm an und liegt nun 1.898,15 m ü. NN.
Die Fischbestände sind aber weiterhin stark bedroht.
Quelle Text: http://de.wikipedia.org/wiki/Sewan; Quelle Karte: Google Maps
Sevan-Kloster (Sevanavank):
Das Kloster liegt auf einer Halbinsel am nordwestlichen Ufer des Sees nahe der Stadt Sevan und wurde vermutlich 874 gegründet. Vor der Absenkung des Wasserspiegels lag es auf einer kleinen Insel. Heute sind noch die beiden Kirchen (Apostel- und Muttergotteskirche) und einige Ruinen zu sehen. Zur Zeit unseres Besuchs wurden neue Kloster- bzw. Seminargebäude errichtet.
Tsaghkadzor ist Wintersportort. Das Kloster Kecharis wurde im 11. Jahrhundert gegründet, die Bauarbeiten dauerten bis ins 13. Jahrhundert. Im 12./13, Jahrhundert war Kecharis das wichtigste religiöse Zentrum Armeniens. Der Komplex besteht aus 3 Kirchen [S. Grigor-Kirche, S. Nshan-Kirche, Katoghike-Kirche (Kathedrale)] und 2 Kapellen.
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