Molukken 2007 - 23


Mit dem Speedboat um die Insel Kola

Eine Besonderheit sind die Kanäle, die die Aru-Inseln voneinander trennen. Die Insel Kola wird durch den Sasir- oder Sisir-Kanal von Wokam getrennt.

 

<<

Satellitenbild Google Earth


Insel Kola: Sisir-Kanal Insel Kola: Sisir-Kanal Insel Kola: Sisir-Kanal

Der Sisir-Kanal wirkt wie ein großer Fluss. Wallace machte sich über die Entstehung der Kanäle Gedanken, die im folgenden Zeitschriftenartikel zusammengefasst werden:

Insel Kola: Sisir-Kanal, Mangroven

Aus: Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, Berlin 1858, S. 267:

".....Mit Ausnahme der oben angeführten Stellen sind die Arru-Inseln durchaus nicht sumpfig, sondern bestehen aus einem trockenen wellenförmigen Terrain, welches hin und wieder von Schluchten durchschnitten und mit steilen Hügeln besetzt ist, die jedoch die Höhe von 200 Fuß nicht übersteigen. Das Gestein, welches in den Schluchten zu Tage tritt, ist ein zuweilen weicher und leicht zer-reiblicher, zuweilen fester und krystallinischer Korallenkalk. Von den übrigen kleineren Inseln liegen nur ein paar, von denen Wamma und Pulo Babi die hauptsächlichsten sind, im Westen der Hauptinsel; im Nordwesten liegen Ougia und Wasaia; aber längs der ganzen Ostküste, bis auf 20 Miles von ihr entfernt, existirt eine Unzahl kleiner Inseln; die See ist hier ganz flach, voller Korallenbil-dungen und reich an Perlmuscheln, welche den Haupthandelsartikel der Inseln bilden. Alle sind mit dichter und hochstämmiger Waldung bedeckt.


Wallace wirft nun die Frage auf, wie jene merkwürdigen Canäle entstanden sein könnten, die man ihren Dimensionen und ihrer ganzen Beschaffenheit nach für ursprüngliche Flussbetten halten müsse. Dass sie während der Erhebung der Koralleninseln durch eine Zerklüftung entstanden wären, sei nicht anzunehmen, denn sie bildeten keine geraden Spalten, sondern zeigten die sanften Windungen eines Flusses. Hätten die Arru-Inseln aber durch eine Senkung ihre gegenwärtige Gestalt erhalten, so würde man bei ihrem hügeligen Terrain und felsigen Boden eine viel zerrissenere Küstenlinie, tief einschneidende Meeresbuchten mit Binnenseen u. dgl., nicht aber so schmale, regelmäßige, sanft sich hinwindende Canäle mit so constanter Tiefe erwarten müssen. Wallace nimmt also an, dass die Arru-Inseln einst mit dem Festlande von Neu-Guinea zusammenhingen und durch das Niedersinken des zwischen ihnen gelegenen Landes isolirt wurden; und dass vor dieser Katastrophe die Arru-Canäle den unteren Lauf großer, auf der Centralkette von Guinea entspringender Ströme gebildet hätten; denn in einem hügeligen Terrain mit felsigem Boden könne nur die langsame Action fließenden Wassers so regelmäßige Canäle ausbilden. Er macht auf die Lage und Richtung der Flüsse Utanata und Wakua an der Westküste Guinea's aufmerksam, welche die Annahme begünstigen, daß die Arru-Canäle einst den unteren Lauf dieser Flüsse gebildet hätten. Allerdings ist das Meer zwischen den Arru-Inseln und New-Guinea jetzt 100 bis 200 Miles breit, aber seine Tiefe ist nirgends über 40 Faden, während unmittelbar im Norden hart an der Küste Guinea's und dann auch 20 Miles westlich von den Arru-Inseln eine unergründlich tiefe See beginnt. Auch in der Fauna der Arru-Inseln will Wallace Gründe gefunden haben, welche für den ehemaligen Zusammenhang der Gruppe mit New-Guinea sprechen. Von den etwa 100 Arten Landvögeln der Küsten von Neu-Guinea, die bis jetzt bekannt geworden sind, hat Wallace 36 auch auf den Arru-Inseln getroffen, darunter einige, die gar nicht oder doch nicht weit fliegen können, wie der Casuar, und andere, die Neu-Guinea eigenthümlich sind und nicht einmal auf den nahegelegenen Key-Inseln oder auf Goram vorkommen....."

Mangroven
Insel Kola: Sisir-Kanal, Mangroven
Insel Kola: Dschungel
Dichte Bewaldung
Insel Kola: Sisir-Kanal, Kalkfelsen
Korallenkalk-Felsen

Molukken 2007 - 23

Start Molukken