Usbekistan 23 |
Der Registan (usbek.: Registon) ist einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens in Samarkand (usbekisch: Samarqand). Registan – ein Herz des antiken Samarkands, dessen Namen als „Sandiger Platz“ übersetzt werden könnte.
Das Ensemble von drei Medresen ist ein einzigartiges Beispiel der Kunst des Städtebaus und der architektonischen Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt. Die drei Medresen auf dem Registan sind die Ulugbek-Medrese (1417 –1420), die Sher–Dor-Medrese (1619 – 1636) und die Tilya–Kori-Medrese (1646 – 1660).
Die
Ulugh Beg Madrasa in
Samarqand wurde 1417/20 von Khan Ulugh Beg errichtet. (Er erbaute auch eine
Madrasa in Buchara (1418) und in G'ijduvon (1437).) Sie ist mit ihrem mächtigen
Portal mit einem Hufeisenbogen dem Registanplatz zugerichtet. Die Ecken sind mit
hohen, proportionalen Säulen ausgerüstet. Ein Mosaikpaneel über dem
Eingangsbogen wurde mit einem geometrischem Ornament dekoriert. Im quadratischen
Hof befinden sich eine Moschee, Lehrräume und am Rande Zimmer, in denen früher
die Studenten gewohnt haben. Tiefe Nischen (Flure) haben sich um die Achse
ausgebreitet. Ursprünglich war es ein zweistöckiges Gebäude mit vier Kuppeln
über den Unterrichtsräumen, die sich in den Ecken der Madrasa befinden.
Die Ulugh Beg Madrasa war eine der besten Universitäten im muslimischen
Zentralasien im 15. Jahrhundert. Ulugh Beg hatte etwa 70 Gelehrte nach Samarqand
geholt, darunter den Mathematiker und Astronomen Al-Kashi und Qadi Zada. Der
berühmte Wissenschaftler und Philosoph Abdur Rahman Dschami hat auch in dieser
Madrasa studiert.
Der Herrscher Samarkands Yalangtush Bakhodur ließ im 17. Jahrhundert die Sher-Dor-Madrasa und die Tilya-Kori-Madrasa errichten. Sher–Dor bedeutet so viel wie "Tiger enthaltend". Sie war vom Architekten Abdujabor konstruiert worden. Die Ausstattung der Madrasa ist nicht so fein wie die Architektur des 15. Jahrhunderts (Die goldene Epoche). Trotzdem gehört diese Madrasa wegen der Harmonie der großen und kleinen Räume, der feinen Bilder und Mosaike, ihrer Monumentalität und der zweckmäßigen Symmetrie zu den wertvollsten Bauwerken Samarkands.
Zehn Jahre nach dem Bau der
Sher-Dor-Madrasa wurde die Tilya-Kori-Madrasa
(vergoldete Medresse) in
den Jahren 1646 bis 1660 erbaut. Diese Madrasa diente nicht nur zur Ausbildung
der Studenten, sondern war auch lange Zeit als eine der wichtigsten Moscheen in
Gebrauch. Die Tilya–Kori-Madrasa hat eine zweistöckige Hauptfassade, einen
großen weiten Hof, an dessen Rand sich kleine Wohnräume (Hudzri) befinden, und
vier Flure, die sich um die Achse ausgebreitet haben. Die Moscheegebäude
befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich
vergoldet.
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