Molukken 8: Hitu-Halbinsel


Sago-Verarbeitung zwischen Mamala und Morena

Sago ist auf den Inseln ein wichtiges Nahrungsmittel, da hier Reisanbau kaum möglich ist. Es wird gewonnen aus der Sago-Palme (Metroxylon sagu). Der papuanische Name „Sago“ bedeutet so viel wie Brot, denn die Stärke dieser Palmen liefert auf vielen Inseln das Mehl für Brot und Fladen.

Die Ernte von Palmsago beginnt kurz bevor die Bäume blühen. Dabei werden die Palmen gefällt, anschließend entblättert und in Stücke von 1-2 m Länge zerlegt. Spitze und Basis werden verworfen. Danach spaltet man die Rinde längs auf und hebt sie vom weißen Zentralmark ab. Die Rinde dient anschließend als Unterlage für die Gewinnung des Markes. Das Mark wird herausgekratzt, hier sogar mit einer kleinen Maschine. Dieses wird dann mit Wasser ausgeknetet. Die Stärke, die in milchiger Flüssigkeit suspendiert, fließt in den kahnartigen Rindenwannen ab und setzt sich als Rohsago ab, der anschließend in Palmenblättern zu Bündeln verpackt und über Feuer getrocknet wird. Das auf diese Art gelagerte Rohsago kann über viele Wochen aufbewahrt werden.

In dieser Form decken die Eingeborenen ihren Eigenbedarf an Stärke, auch wenn deren Anteil am Rohsago nur 50 % beträgt. Der Rest besteht aus Zellwandbestandteilen und wirkt als Ballaststoff bei der Ernährung. Rohsago wird von den Eingeborenen auch als Ware getauscht. Aus einem Palmenstamm können ca. 200 kg Rohsago gewonnen werden.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sagopalme

 

Sagopalmen im Sumpf Junge Sagopalmen sind ziemlich stachlig Sagomehl-Erzeugung: Das Mark wird aus dem Stamm herausgekratzt
Sagopalmen wachsen in sumpfigem Gelände Junge Sagopalmen wachsen strauchartig und haben dornenreiche Blätter Mit einer motorbetriebenen Maschine wird das Mark herausgekratzt
Sagomehl-Erzeugung: Das Maschinchen Sagomehl-Erzeugung: Das Mark wird gewässert Sagomehl-Erzeugung: Das Mark wird gewässert
Kratzmaschine Das Mark wird gewaschen, die Stärke setzt sich in der Rinne als Rohsago ab.

Seit dem Bericht Richard Semons 1903 oder dem Bild aus Wallace's Abhandlung The Malay Archipelago (1869) hat sich die Sago-Produktion kaum verändert

 

Sagomehl-Erzeugung: historisches Bild

 

Aus: Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres (1903)

[http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/.....]

"..............Der Sago ist für die östliche Hälfte des Archipels dasselbe, was der Reis für die westliche ist. Da diese Palme in den Molukken, wo immer sich eine günstige sumpfige Bodenbeschaffenheit findet, ohne Pflege wächst und nur wenige Gulden wert ist, und da ein einziger guter Baum genug Sagomehl liefert, um einen Mann ein ganzes Jahr hindurch zu ernähren, so bedarf es für den Bewohner der Molukken nur äußerst geringer Arbeit, um sich mit Weib und Kind zu erhalten. Der wirtschaftliche Wert der Sagopalme ist oft auseinandergesetzt und berechnet worden, vornehmlich von Wallace, nach ihm noch von vielen andern, so daß ich nicht näher darauf einzugehen brauche. Tatsache ist, daß, wo immer die Sagopalme in größerer Menge vorkommt, die Bewohner eine Art Schlaraffenleben führen und an Fleiß und Betriebsamkeit hinter den Bewohnern solcher Gegenden zurückstehen, die wesentlich Körnerfrüchte produzieren.

Die stärkehaltige Substanz, die man Sago nennt, ist nichts andres als das Mark des Stammes der ausgewachsenen Palme. Dieses Mark wird, nachdem der Baum gefällt ist, mit einem eigens konstruierten Sagoklopfer herausgebrochen und dann in Wasser geknetet, bis alle Stärke gelöst ist. Darauf läßt man die gelöste Stärke sich wieder absetzen, formt sie zu Rollen und trocknet sie oberflächlich. Dieser rohe Sago »Sagu-manta« wird nun entweder einfach in Wasser zu einem dicken klebrigen Schleim »Papeda« gekocht, oder man trocknet das Mehl gründlich an der Luft und bäckt daraus kleine Brote »Sagu maruka«. Sagomehl mit Fett und Zucker zusammengeknetet liefert einen Kuchenteig, dem man durch Zusatz von zerriebenen Kanari- oder Kokos-Nüssen ein besonderes Aroma verleiht. Oder man schlägt Sago und Eiweiß mit Zucker zusammen und erhält dadurch ein leichtes Gebäck, ähnlich unsrer Schaumtorte. Solche Sagokuchen und Konfekte habe ich von Ambon nach Europa mitgebracht. Sie hatten nach Monaten noch nichts von ihrer Frische und ihrem Wohlgeschmack verloren............."

Quelle:  http://www.papuaweb.org/....

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