Tanjung Puting 2

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Flug über den Regenwald

Anlagen von Ölplantagen, Reste des Regenwaldes (Luftbild)

Sieht man genauer hin, erkennt man, was die sogenannte "Kultivierung" anrichtet.

 

Überall werden große Flächen gerodet bzw. abgebrannt, um neue Ölplantagen anzulegen, z.T. mit eigenen Siedlungen. Hier wohnen meist "Transmigrasi" aus Java oder Madura.

 

Beim Flug von Banjarmasin nach Pangkalanbun schaut man auf einen anscheinend intakten Regenwald.

Anlage von Ölplantagen und Siedlungen (Luftbild)


Luftbild: Gegend des Mega-Rice-Projekts

<<   Auch hier war vor einigen Jahren noch dichter Regenwald. Der ehemalige abgesetzte Präsident Suharto startete das "Mega Rice Project" (Proyek Lahan Gambut). Man plante, hier ca. 316 000 Transmigrations-Familien anzusiedeln. 4600 km Entwässerungs-Kanäle wurden angelegt, ca. 15000 ha Sumpfregenwald wurden zerstört. Der Boden war aber so unfruchtbar, dass ein Reisanbau nicht möglich war. Das unsinnige Projekt wurde schließlich gestoppt, der Wald aber war unwiederbringlich zerstört.


Im Jahr 2005 fuhr ich die Strecke Banjarmasin - Pangkalanbun mit dem Auto. So konnte ich die Zerstörungen von unten sehen.

Auf den gerodeten Flächen entstehen neue Palmöl-Plantagen.     >>

Zerstörungen und Reste des Regenwaldes auf der Strecke Banjarmasin - Pangkalanbun

Neu angepflanzte Ölplantage

Waldbrände in der Nähe von Kumai

Rauchschwaden über Kumai

Rauchschwaden von Brandrodungen über Kumai

Im August ist die Zeit der Feuer: Große Flächen des Waldes werden abgeholzt und angezündet, um wieder neue Flächen für Ölpalm-Plantagen zu schaffen. Dazu wird auf den Feldern das Reisstroh verbrannt. Die Luft in manchen Gegenden ist so voller Rauch, dass einem die Augen tränen. Die Fotos machte ich 2004 auf dem Weg vom Tanjung Puting-Nationalpark zurück nach Kumai.


Max-Planck-Gesellschaft:

Auszug aus: http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/geomax/heft2001_03/pdf.pdf

"Zwischen September 1997 und Mai 1998 stand halb Südostasien in Flammen – so jedenfalls berichteten die Zeitungen: "Verheerende Brände – Nicht die Natur, der Mensch zerstört den Urwald" – "Die Brände verstärken den Treibhauseffekt" oder "Smog immer dichter. Evakuierung geplant" lauteten die Schlagzeilen. Tatsächlich brannten allein in Indonesien etwa 10 Millionen Hektar Wald unkontrolliert oder wurden vorsätzlich abgebrannt. Das entspricht einer Fläche, die so groß ist wie die gesamte Waldfläche Deutschlands. Mehr als 40 Millionen Menschen in Indonesien, Malaysia und Singapur litten zum Teil wochenlang unter dem beißenden Qualm. Rund 500 Menschen starben, weil wegen schlechter Sicht Flugzeuge abstürzten und Schiffe strandeten. Doch was damals vielen als Umweltkatastrophe ohnegleichen erschien, war gar nicht so ungewöhnlich.
Jedes Jahr brennen in den Tropen und Subtropen schätzungsweise 30 bis 50 Millionen Hektar Wald. 1997 jedoch hatte El Niño das Land so stark ausgetrocknet, dass die Flammen besonders leichtes Spiel hatten. Zudem blieb der Monsun aus – die Rauchschwaden wurden nicht wie sonst rasch verdünnt und fort geweht, sondern blieben wie eine Dunstglocke über Südostasien hängen.
GEDULDETE BRANDSTIFTUNG
Auch die Auslöser der Brände sind jedes Jahr die selben: In vielen Ländern Südostasiens werden – zum großen Teil mit Genehmigung oder Tolerierung der Regierungen – riesige Flächen erst kahl geschlagen, dann angezündet. So entsteht Raum für Plantagen, auf denen vor allem Ölpalmen angebaut werden. Darüber hinaus werden durch Blitzschlag oder vorsätzlich gelegte Feuer die trockenen, so genannten Monsunwälder auf mehreren Millionen Hektar Fläche entzündet. Und schließlich verbrennen die Bauern in Südostasien nach der Ernte riesige Mengen Reisstroh und andere pflanzliche Abfälle auf ihren Feldern. 1997 gerieten viele dieser "normalen" Feuer außer Kontrolle. Erst der im
Mai 1998 einsetzende Regen beendete die Feuersbrunst........."