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Usbekistan 14 |
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Buchara (persisch بُخارا - Buchārā; russisch Бухара;
usbekisch Buxoro (Бухоро) ist eine der
bedeutendsten
Städte Usbekistans und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Die Altstadt Bucharas mit ihren Baukunstwerken, darunter zahlreiche Moscheen und
Madrasas, wird von der UNESCO seit 1993 zum Weltkulturerbe gezählt.
Die Stadt hat 235.517 Einwohner (Stand 1. Januar 2008) und ist eines der
bedeutendsten Handels- und Industriezentren Zentralasiens. Der größte Teil der
Einwohner der Stadt sind Tadschiken.
Geschichte
Buchara ist eine der ältesten Städte Mittelasiens. Die Stadt der Moscheen und
Minarette beging 1997 eine offizielle 2500-Jahr-Feier. Archäologisch
nachgewiesen ist eine Besiedlung des heutigen Stadtgebietes durch die Perser
seit mindestens dem vierten oder fünften Jahrhundert. In ihren Anfängen war die
Stadt ein bedeutendes Zentrum des Persischen Reiches. Unzählige persische
Dichter, Gelehrte und Fürsten stammen aus der Umgebung der Stadt Buchara, welche
auch in vielen Gedichten (u. a. von Hāfez) besungen wird. Neben Samarkand und
Xiva spielte diese Stadt eine bedeutende Rolle in der Geschichte Mittelasiens.
Den einst legendären Reichtum verdankt die Stadt der
Tatsache, dass sie – am Rand einer Oase mitten in der Wüste Kysylkum gelegen –
ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der (südlichen) Seidenstraße war.
Von der Mitte des neunten bis zum Ende des zehnten Jahrhunderts war sie
Hauptstadt des Reiches der persischen Samaniden. Nach dem Ende der
Samanidenherrschaft durch den Einfall türkischer Völker verlor Buchara unter der
Oberhoheit der türkischen Karachaniden (999–1141) und anschließend der
Qarakhitai zwar weitgehend seine politische Bedeutung. Von der kulturellen Blüte
der Stadt unter den Karachaniden zeugen jedoch zwei der bedeutendsten
Baudenkmäler der Stadt, das Große Minarett (durch eine Inschrift auf 1127
datiert) und die Moschee Maġâk-i Aṭṭârî.
Im Jahr 1220 wurde die Stadt von Dschingis Khans Truppen erobert und
größtenteils zerstört. Bemühungen (z. B. Masud Begs im 13. Jh.) um den
Wiederaufbau wurden durch die Streitigkeiten unter den Nomaden und ihre
traditionelle Missachtung der Stadtkultur behindert. Unter den Timuriden im 14.
Jahrhundert war die Stadt ein Provinzzentrum im Schatten von Samarkand. Erst im
16. und 17. Jahrhundert erlebte Buchara unter den Scheibaniden und den aus
Astrachan stammenden Dschaniden eine neue Blüte – aus dieser Zeit stammt ein
großer Teil der Baudenkmäler.
1785 wurden diese von Dschingis Khan abstammenden Dynastien von einer Familie
aus ihrer tribalen Militärelite, den Manghit-Emiren, abgelöst. Buxoro und das
Emirat Buchara verlor seine Unabhängigkeit nach der russischen Eroberung großer
Teile Mittelasiens. Zwar wurde Buchara und sein Umland im Gegensatz zu den
östlichen Teilen des Emirats (einschließlich Samarkand) nicht von Russland
annektiert und in das neue Generalgouvernement Turkestan eingegliedert. Der
russisch-bucharische Handelsvertrag von 1868 besiegelte jedoch die faktische
Kontrolle Russlands über Buchara, insbesondere über dessen Außenbeziehungen und
Wirtschaft. Das Emirat bestand bis zur Besetzung durch Truppen der Roten Armee
am 2. September 1920 fort. Am 14. September 1920 wurde die Sowjetische
Volksrepublik Buchara (BNSR, ab dem 19. September 1924 Sowjetische
Sozialistische Republik Buchara, BSSR) ausgerufen, die durch eine Reihe von
Verträgen mit der RSFSR eng an die Sowjetunion angebunden wurde. Im November
1924 wurde Buchara in die neu gegründete Usbekische Sozialistische
Sowjetrepublik und damit in die Sowjetunion eingegliedert.
Sehenswürdigkeiten
Buchara ist eine echte Chronik, in der sich die tausendjährige
Entwicklungsgeschichte der mittelasiatischen Baukunst spiegelt. Eine
Sonderstellung im Antlitz der Stadt nimmt das mit 46,5 m höchste bekannte
Architekturdenkmal Mittelasiens, das Kalon-Minarett, ein, welches im 12.
Jahrhundert bei der gleichnamigen Moschee errichtet worden war.
Von den 144 erhalten gebliebenen Denkmälern sind die ältesten die Zitadelle Ark
(6. Jahrhundert) und das Mausoleum der Samaniden (9.–10. Jahrhundert), dessen
gemustertes Gemäuer in Abhängigkeit von der Beleuchtung ein sich ständig
änderndes Ornament bildet.
Sehenswert sind auch die städtischen Museen, das der Heimatkunde, das Museum für
dekorative und angewandte Kunst, das Kunstmuseum. In der Nähe der Stadt befindet
sich die größte Zuchtanstalt für Karakulschafe des Landes.
Sehenswürdigkeiten:
Kaljan-Minarett (12. Jahrhundert)
Emir-Palast
Ismail-Samani-Mausoleum
Festung Ark (die ehemalige Residenz des Emirs von Buchara)
Museum für Dekorative und Angewandte Kunst (volkstümliche Handwerkserzeugnisse)
Palast des letzten Emirs von Buchara (Schmucksammlung)
das nahegelegene Naturparadies der Wüste Kysylkum
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Buchara
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Das Gelände des Ark (Festung) | Samaniden-Mausoleum und Chasma Ayub (Hiobsquelle |
Quelle Satellitenbilder: Google Earth
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